Mai 2017: Die Energie-Scouts der WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG

Ausgangslage:

 WAGO wurde 1951 mit der Vision, eine schraubenlose Verbindungstechnik zu entwickeln, gegründet. Mit der Federklemmtechnik hat das Unternehmen weltweite Standards gesetzt und diese seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. Heute arbeiten mehr als 7.200 Mitarbeiter bei WAGO, davon 3.300 in Deutschland am Stammsitz im ostwestfälischen Minden und am Standort Sonderhausen in Thüringen. 

Seit der Unternehmensgründung setzt das Unternehmen ein besonderes Augenmerk auf die Förderung seiner Auszubildenden. Die Energie-Scout-Schulung der IHK Erfurt bot eine gute Gelegenheit zur fachlichen Zusatzqualifikation für Auszubildende in Sondershausen.

 Maßnahmen:

 Nach der Energie-Scout-Schulung unternahmen die Auszubildenden zunächst zusammen mit dem Energiebeauftragten für den Standort eine Betriebsbegehung, um ineffiziente Verbraucher aufzuspüren. Anschließend sprachen sie mit den technischen Ansprechpartnern der verschiedenen Produktionsbereiche und Fremdfirmen. Ein besonders großes Optimierungspotential identifizierten sie in der besseren Steuerung und Nutzung von Abwärme aus der Kunststoffteilefertigung. Bisher blies ein Trocknergebläse während des Betriebs der Maschine konstant heiße Luft mit einer Temperatur von 70 bis 90 Grad Celsius in die Produktionshalle. Dies führte zu sehr trockener Raumluft und insbesondere bei wärmeren Außentemperaturen zu einem größeren Klimatisierungs- und Kühlaufwand in der Produktion. Da die Abwärme im Winter effektiv zur Heizung des Gebäudes genutzt werden kann, schlossen die Energie-Scouts eine permanente Abführung der Wärme nach draußen als Lösung aus. Vielmehr sollte das neue System eine flexible Anpassung an die Außentemperatur bzw. auch Hallentemperatur ermöglichen.

  Ergebnis:

 Die neu installierte Abluftanlage von WAGO sammelt zunächst die warme Abluft der verschiedenen Maschinen in einem Abluftrohr. Bei hohen Außentemperaturen wird die Luft über ein Sperrventil direkt durch einen Abluftkamin auf dem Dach nach außen abgeführt, um den Aufwand für Klimatisierung in der Halle zu reduzieren. Damit die Abwärme bei niedrigen Außentemperaturen zur Heizung der Halle verwendet werden kann, ohne für ein trockenes und schlechtes Klima zu sorgen, wird die Abluft über einen neuen Wärmetauscher an der frischen Zuluft der Ventilationsanlage vorbeigeführt und gibt hier vor dem Verlassen durch den Abluftkamin ihre Wärme ab. Die erwärmte frische Außenluft wird anschließend in die Halle geblasen. Als Folge des Projektes sind einerseits die Ausgaben für Kühlung im Sommer und andererseits für die Heizung im Winter zurückgegangen.

Einmaligen Investitionskosten von 40.000 Euro und jährlichen Betriebskosten von 200 Euro stehen jährliche Einsparungen von rund 18.000 Euro für Energie gegenüber. Das Projekt trägt bei einer Amortisation von 2,16 Jahren erfolgreich zum Energiesparen und dem Klimaschutz bei.

Best-Practice Archiv

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Maßnahmen:

Nutzung von Abluftwärme

Branche:

Kontakttechnik

Firma:

 

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