Juli 2018: Die Fleischerei/Metzgerei Piltz

Ausgangslage:

Die Fleischerei Piltz, Fleischermeister Andreas Sári, in Bad Lobenstein ist ein Traditionsbetrieb seit 1932 und wird seit 2002 in dritter Generation von Fleischermeister Sári geführt. Im Familienunternehmen werden täglich rund 200 kg Fleisch verarbeitet, nach eigener Mischung gewürzt und mit Buche oder Fichte geräuchert. Man bekommt traditionelle Qualität modern verpackt in einer familiären, kundenorientierten Umgebung. Aufgrund seiner Ausbildung als Elektroniker, hat sich Fleischermeister Sári schon frühzeitig Gedanken über eine effiziente Energieversorgung seiner Fleischerei gemacht. Hierzu installierte er 2009 ein Erdgas-Blockheizkraftwerk (BHKW) zur Strom- und Wärmeversorgung.

Maßnahmen:

Um seinen Betrieb weiterhin markt- und wettbewerbsfähig zu halten und den immer weiter steigenden Energiekosten entgegenzuwirken, investierte Fleischermeister Sári in Anlagentechnik mit hohem Wirkungsgrad. Es erfolgte eine fast vollständige Umrüstung der Beleuchtung von herkömmlichen Leuchtstoffröhren auf LED Technik mit Bewegungsmeldern. Durch Holzbefeuerung eines Kochkessels und der Räucheranlage wird aus regenerativen Energieträgern Wärme erzeugt. Er verbaute eine Wärmerückgewinnung (inkl. Speicher) aus seiner Kälteanlage. Dadurch wird ein Teil seines Warmwassers vorgeheizt und zum anderen müssen die Kühlkompressoren (Energieträger Strom) weniger arbeiten, da das Kältemittel ein geringeres Temperaturniveau aufweist. Hier war aber noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. In einer Fleischerei wird Warmwasser meist mit einem wesentlich höheren Temperaturniveau benötigt, als die Wärmerückgewinnung (max. 50°C) bereitstellen kann. Aus diesem Grund und der Vielzahl seiner Maschinen/Motoren, entschloss sich Fleischermeister Sári 2009 dazu ein Erdgas-BHKW „Dachs“ (5,5 kW el./ 12,5 kW therm.) mit einem hohen Wirkungsgrad zu installieren. Darüber hinaus wurde ein Energiemonitoring installiert um zeitnah auf Veränderungen im Prozess reagieren zu können. Um die komplexen energetischen Prozesse weiter zu optimieren wird das Energiebuch eingesetzt, durch das betriebliche Energiedaten gezielt erfasst werden und damit als Entscheidungsbasis für künftiges Handeln dienen.

Ergebnis:

Durch den Einsatz des BHKW ist es ihm gelungen seinen Stromverbrauch um  zu reduzieren und zusätzlich werden ca. 5.700 kWh ins Netz eingespeist, was seinen CO2-Ausstoß um 2,9 t verringert hat. Die Wärmeenergie des BHKW wird zu Brauchwassererwärmung und Heizungsunterstützung genutzt. In Verbindung mit der Wärmerückgewinnung von der Kälteanlage, wurden dadurch im Wärmebereich signifikante Einsparungen erzielt.

Um die Auslastung seines BHKW noch weiter zu erhöhen, wird der Kauf eines Elektrofahrzeuges geprüft, welches dann mit Strom aus dem BHKW gespeist wird.

Best-Practice Archiv

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Kontakt

Servicestelle der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz.

Michel Durieux

durieux(at)zdh.de

Tel.: 030 20619267

Maßnahmen:

Neues Blockheizkraftwerk, Wärmerückgewinnung aus Kühlanlage und BHKW, Eletromobilität, Umrüstung auf LED, Energiemonitoring, Einsatz erneuerbarer Energien (Holz)

Branche:

Fleischer / Metzger

Firma:

Fleischerei Piltz
Christian-Teich-Straße 4
07356 Bad Lobenstein

Bildergalerie:

Partner der Mittelstandsinitiative

Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit Deutsscher Industrie und Handelskammertag Zentralverband des deutschen Handwerks