Ausgangslage:
Die Schreinerei Hendgen verfügt über insgesamt 8 Mitarbeiter. Die Leistungspalette des Unternehmens umfasst den Bereich der Privatkunden genauso wie den gewerblichen Innenausbau. Das Angebot beinhaltet von Tischen und Bänken, Schränken und Regalen über Haustüren und Treppen auch die komplette Einrichtung von Gewerbeimmobilien.
Das Betriebsgebäude des Unternehmens wurde 2013 neu errichtet. Dabei wurde sehr auf Energieeffizienz bei der Gebäudehülle, Heizung und Holzspäneabsaugung geachtet. Zur Beheizung des Gebäudes verwendet die Schreinerei das Restholz aus der eigenen Holzverarbeitung. Seit 2015 produziert das Unternehmen Solarstrom auf der Dachfläche und kann damit zu Spitzenzeiten bis zu 35 % des Eigenbedarfs decken. Insgesamt produziert die PV-Anlage im Jahr etwa doppelt so viel Strom, wie das Unternehmen selber verbraucht.
Bereits durchgeführte Maßnahmen:
Mit Briketts, die aus dem Abfallholz des Betriebes hergestellt werden, wird die Heizungswärme erzeugt. Deckenstrahlplatten erwärmen die Werkstatträume von oben. Diese Heizkörper geben die Wärmeenergie in Form von Infrarotstrahlung ab. Dadurch werden lediglich die Oberflächen erwärmt und nicht die Luft. Trotz geringerer Lufttemperatur und niedrigerem Energieverbrauch ist der Wohlfühleffekt genauso hoch bzw. höher, als bei einer Warmluftheizung. Das Aufwärmen der Luft ist in großen Hallen wenig effektiv, da die Luft über Undichtigkeiten, häufiges Öffnen der Tore und insbesondere die Späne- und Lösemittelabsaugung schnell entweicht. Das Einsparpotenzial gegenüber der Luftheizung liegt bei bis zu 30 %.
Mit dem Neubau wurde auch eine neue zentrale Holzspäneabsaugung installiert. Der Ventilator ist dem Spänefilter nachgeschaltet, so dass die Anlage im Unterdruck und somit verschleißärmer und energieeffizienter arbeitet. Die Rohrleitungen sind anwendungsbezogen dimensioniert und kurz und geradlinig gehalten, um so möglichst geringe Druckverluste zu haben. Das optimierte Rohrleitungsnetz spart gegenüber häufig verzweigten Systemen eine beachtliche Energiemenge ein. Durch den zusätzlichen Einbau einer Frequenzregelung könnten noch weitere Einsparpotenziale mobilisiert werden, da hierdurch die abgesaugte Luftmenge den starken Schwankungen bei wechselnder Auslastung der Holzbearbeitungsmaschinen angepasst würde. Diese Maßnahme stellt eine weitere Option dar.
Weitere geplante Maßnahmen:
Diese Maßnahme führt zu weiteren Energieeinsparungen, da elektrische Antriebe nur etwa 5 – 10% so viel Energie verbrauchen, wie pneumatische.
Unzureichende Dämmung von Wärme führenden Leitungen verursacht Abstrahlverluste, die durch zusätzlichen Energieeinsatz kompensiert werden müssen.
Umrüstung der Beleuchtung auf LED-Technik
Die im Bestand vorhandenen Leuchtstoffröhren benötigen nahezu doppelt so viel elektrische Energie wie LED-Lampen.
Ergebnis:
Aufgrund der bisher durchgeführten Maßnahmen konnte im Jahr 2016 gegenüber 2011 der externe Strombezug um fast 50% reduziert werden. Die geplanten weiteren Maßnahmen sollen mittelfristig in Angriff genommen werden. Dadurch verspricht sich das Unternehmen weitere Einsparungen von bis zu 15%.